Nachdem sich alle über den „ekelhaften“, „völlig überzogenen“, „realitätsfremden“, „beleidigenden“ und was weiß ich noch alles Filmzusammenschnitt von „Die Unschuld der Muslime“ aufregen, die einen durch ein bisschen Morden und Brandschatzen, die anderen in politisch korrekter, vorauseilender Unterwerfung und Verleugnung ihrer Identität, sollte man sich doch mal mit den einzelnen Szenen „kritisch und differenziert“ beschäftigen und anhand des Korans bzw. der Hadithe abklopfen, wie nah oder fern die (satirisch) dargestellten Szenen vom (auf original islamischen Quellen basierenden) überlieferten Leben des Onkel Mo eigentlich wirklich sind.
Ein Anonymer („Babieca“) hat sich die Arbeit angetan, einen „Reality“-Check des Zusammenschnitts durchgeführt und folgendes herausgefunden:
Die Namen der Leute, die in dem Video eine größere Rolle spielen, sind Khadija, Abu Bakr, Omar, Aisha, der Esel Yafor, Safiya und Kinana von den Banu Nadir, Umm Qirfa, Hafsa. Die Film-Episoden sind allesamt durch islamische Quellen belegt (wenn auch teilweise etwas frei erzählt):
1. Mohammed als Zweijähriger
Fakt: Er wurde als Waisenjunge aufgezogen. Später ließ er viel Unsinn los über Schwangerschaften, die vier Jahre dauern können (Hadith). Das wurde hier verquickt. Insgesamt die faktisch schwächste Stelle des Trailers.
2. Mohammed und Khadija
Die Unternehmerin heiratete ihn; bei ihr fand er Ruhe vor den Visionen des Teufels. Korrekt: Khadija tröstete ihn, wickelte ihn bei sich ein und schützte ihn vor dem Teufel. Anlaß: Mohammed hatte eine Vision, sah den Engel, der ihm auch in der Höhle von Hira gesehen hatte, auf einem Stuhl zwischen Himmel und Erde. Furchtbar erschrocken kehrte er zu Khadija zurück und bat sie: Umhülle mich. Daraufhin wurde ihm die Koranverse 74:1-5 enthüllt. (74 = Der Verhüllte)
Rudi Paret (74:1 bis 5):
Der du dich (mit dem Obergewand) zugedeckt hast
Stell dich auf und warne (deine Landsleute vor der Strafe Allahs)!
Und preise deinen Herrn,
reinige deine Kleider
und meide die Besudelung (durch den Götzendienst)!
3. Der Esel Yafor
Vollkommen richtig! Hadith, über Ibn Kathir überliefert:
Der Prophet wandte sich an den Esel und fragte ihn: Wie heißt du? Und der Esel antwortete: “Yazid Ibn Shihab. Allah hat aus meinem Stamm 60 Esel erschaffen, von denen nie einer geritten wurde – mit Ausnahme von Propheten (…). ich erwarte, dass du mich reitest. (…). Der Prophet erwidert: Ich werde dich Ya’foor nennen, Oh Ya’foor. Ya’foor antwortete: Ich gehorche. Darauf fragte der Prophet: Begehrst du Frauen (also Eselstuten, ed.)? Der Esel antwortete: “Nein!”
Im Hadith steht auch, dass der Esel vorher einem Juden gehörte, den der Esel immer zu Fall brachte, woraufhin der Jude ihn trat. Also ein durch und durch islamisches, judenhassendendes Moslemtier. Dieser Esel Ya’foor (Yafur) soll sich übrigens laut Hadith bei der Nachricht von Mohammeds Tod aus Verzweiflung in einen Brunnen gestürzt haben.
Der Koran als Mix aus Tora und Bibel geht aus dem Koran selbst hervor, vor allem Sure 2 und 5.
4. Mohammeds Visionen
bleiben in seiner Frühzeit als Prophet plötzlich aus, Waraqa stirbt und er will sich deshalb verzweifelt vom Berg stürzen: Vollkommen korrekt! Hadith Bukhari, Volume 9, Buch 87, Nummer 111:
Aisha erzählte: “Auch die göttliche Eingebung blieb für eine Weile aus und der Prophet wurde so traurig, daß er, wie wir hörten, sich einige Male von den Gipfeln hoher Berge stürzen wollte.
(Waraqa bin Naufal bin Asad bin ‘Abdul ‘Uzza bin Qusai war der Cousin von Khadija, ein alter Christ und Chronist, der die Überlieferung der vorislamischen Zeit sowie Mohammeds Visionen als neue Zeit des Islam aufschrieb. Von Waraqa hatte Mohammed sein Wissen über die Bibel)
5. Mohammed und seine Räuber
(Männer töten, Frauen gefangen nehmen, Kinder der Ungläubigen schänden, töten, versklaven):
Korrekt! Koran Sure 8 (die Beute). Ebenfalls im “Buch über Jihad und Raubzüge” (“Kitab al-Jihad Wa’l-Siyar”, 17. Buch der Hadithsammlung von Sahih Muslim).
6. Mohammed kann alle Frauen haben, die er will
dazu mehr als alle anderen Gläubigen: Richtig! Steht exakt so in Koran 33:50. Jericho-Episode. Richtig. Ist islamischer Glaube. Spiegelt auch den islamischen Hass auf Juden, die aus islamischer Sicht von Allah pausenlos bestraft wurden, weshalb sie so widerlich sind. Im Kontext die kompletten Suren 2, 3 und 5.
7. Der Tod der 120jährigen Umm Qirfa
vom Stamm der Banu Fazara durch Zerreißen durch zwei Kamele, die an ihr linkes und rechtes Bein gebunden waren, ist vollkommen korrekt! Angeordnet wurde die Hinrichtung 628 durch den Heerführer und Sieger von der “Schlacht bei Wadi-I-Kura”, Zeid bin Haritha, Adoptivsohn Mohammeds; ausgeführt durch Keis bin Almusahhar.
8. Safiya und Kinana
von den aus Medina geflüchteten Banu Nadir: Richtig! Hadith. Kinana als Stammesführer verwahrte den Stammesschatz: Mohammed ließ Kinana, nachdem er den Schatz dank Petzern gefunden hatte, als Strafe für sein Schweigen foltern (u.a. durch ein Feuer auf seiner Brust”). Anschließend wurde Kinana vor Safiyas Augen umgebracht. Safiya wurde Mohammeds persönliche Beute, konvertierte zum Islam, um ihr Leben zu retten.
9. Hafsa erwischt Mohammed im Bett mit ihrer Kopten-Sklavin Maria:
Korrekt, wenn auch klamottig dargestellt. Hadith Bukhari 3/43/648. Seine Frau Hafsa bint Umar hat ihn tatsächlich mit ihrer Dienerin, der koptischen Sklavin Maria, im Bett erwischt. Außerdem war Aischa stinksauer und schwerst eifersüchtig auf Mo, weil er Hafsa als weitere Frau genommen hatte. Später verbündeten sich die beiden Frauen und krittelten an Mo herum. Diese Szene ist sozusagen eine Zusammenfassung. Ihr Kern ist die Hafsa-Maria-Mohammed-Aisha-Beziehung. Außerdem dargelegt in Sure 66:1 bis 6.
Ibn Abbas fragte [laut Bukhari 3/43/648] einstmals Umar, den bekannten Gefährten Mohammeds und sein zweiter Nachfolger als Führer der muslimischen Gemeinde, über den Anfang der medinischen Sure 66:
“O Herr der Gläubigen! Wer waren die zwei Damen unter den Frauen des Propheten, zu denen Allah sagte: ‘Wenn ihr zwei in Reue zurückkehrt, …’(66:4)”
“Der Hintergrund dieser Geschichte ist, dass Hafsa Mohammed mit seiner Konkubine, der Koptin Maria, im Bett erwischt hatte, (und das) an dem Tag, den er mit Hafsa verbringen sollte. Mohammed versprach, Maria fernzubleiben und ersuchte Hafsa, die Sache geheim zu halten, aber Hafsa erzählte sie Aisha. Da schritt Allah ein mit der Offenbarung einer drohenden Scheidung, die wir nun in (66:1-6) finden, und die Mohammed von seinem Schwur befreite, Mariens zu entsagen.”
Englische Abhandlungen über diese Episode: answering-islam.org und forums.catholic.com
Diese Szene hat wohl einen Vorläufer, denn es gab im Internet mal folgenen flapsigen Dialog, zusammengestellt von einem Kenner der Materie:
Hafsa: “Rasulullah you lied and and deceived me to sleep with my maid”?
Prophet: ”Hafsa mind your language. Aya 33.32* says you should talk to Allah’s Prophet in an a honorable manner”.
(* 33.32 “O wives of the Prophet! Speak to the prophet in an honorable manner”.)
Hafsa: “I will speak honorably to the prophet when the Prophet stops acting dishonorably himself”.
Prophet: “Having sex with slave girls is not dishonorable. Allah has made* them halal for me”.
(*33.50 “Mohammed , sex with slave girls and captured women is halal for you*)
Hafsa:” I don’t give a rat’s behind who is is halal for you and who is is not .. You can have sex with a she camel for all I care. But I don’t want it in my bed and on my night”.
Prophet: “Hafsa ,calm down. I will tell you something. If you keep this incident a secret between you and me and don’t tell any one, I take an oath that I will never touch Maria again. And Please cool down first . Go have a drink of cold water….
Later on…
Hafsa: “Rasulullah, You have a short memory. You had just said you will not touch her again”.
Prophet: “Yes I did, but Allah revealed aya 66.1 after you left, it says “Mohammed why do you forbid yourself what Allah has made lawful to you just to please your wife”
Hafsa: “What about the oath you took.”
Prophet:: “Allah dissolved my oath” by aya 66.2 which says Allah has ordained for you the dissolution of your oath. And Allah is your Maula”.
Soviel zu den Fakten.
Hmm. Eigenartig. Also näher dran an der „Realität“ (oder was bei Religionen auch immer darunter verstanden wird), als die meisten Pappnasen der veröffentlichten Meinung mangels intensiverer Beschäftigung mit dem Thema akzeptieren können? Wobei, ohne bärtige Dynamiten in der Nachbarschaft wäre es ja auch pure Zeitverschwendung sich mit Onkel Mo’s gesammelten Ferkeleien aus 1001 Alptraumnacht intensiver auseinander zu setzen.
Allerdings gilt auch:
„Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können.“
– Sunzi, chinesischer Philosoph und Stratege („Die Kunst des Krieges“)
Das sollten sich einmal alle Islam-Apologeten, Differenzierer, Beschwichtiger, Verharmloser und Ignoranten hinter die Ohren schreiben. Denn dass der Islam im Fall des Falles (bzw. sobald seine Anhänger in der Mehrheit sind) nicht der Freund derartiger Pappnasen ist, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben.
Warum Appeasement nicht funktioniert und noch nie funktioniert hat, und warum die Meinungsfreiheit über alles in dieser, unseren westlichen Zivilisation gehen sollte, habe ich u.A. im ersten Teil dieses Artikels geschrieben.
Zum Abschluss noch eine Frage im Kontext der aufgeklärten, westlichen Zivilisation:
Was darf Satire? Alles!
– Kurt Tucholsky
(Quelle des Faktenchecks: hier)
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